Überwachung durch NSA

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von sonne75.

    Überwachung durch NSA

    heise.de/newsticker/meldung/NS…wt_mc=rss.ho.beitrag.atom
    Wieso? Wieso ist es soooo schlimm, wenn irgendeine hohe Person im Amt abgehört wird? Kann mir das jemand erklären? Diskussionen erwünscht :p

    Edit by ~blaze~:
    *ausgelagert aus Was die Welt wirklich nicht braucht (Fun-Links, usw.)*

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „~blaze~“ ()

    Na deshalb!
    Angela Merkel empört, dass sie von USA behandelt wird, als wäre sie ein deutscher Bürger

    Der Postillon schrieb:

    Die Bundeskanzlerin empfindet es als Schlag ins Gesicht, dass sie womöglich über Jahre abgehört wurde wie ein räudiger Einwohner der Bundesrepublik Deutschland
    Von meinem iPhone gesendet

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „nikeee13“ ()

    Genau das hab ich mir heute morgen auch gedacht. Eigentlich glatt ein zweiter Skandal in der großen NSA-Affäre. Wir sollen uns also rund um die Uhr abhören und durchleuchten lassen dürfen, egal was wir machen. Aber wenn das Handy von Frau Merkel angezapft wird, muss man natürlich gleich einschreiten. Das gibt mir zu verstehen, dass sich die Politiker von ihrem Volk abheben, und sich selbst als schützenswerter betrachten. Aber es wäre auch zu utopisch, zu denken, dass man derart beherzt bereits vor vier Monaten eingegriffen hätte.

    Von wegen, die Sache mit der NSA ist vorbei. Bleibt zu hoffen, dass es sich nicht im Sande verläuft.
    „Was daraus gefolgert werden kann ist, dass jeder intelligentere User sein Geld lieber für Bier ausgibt, um einen schönen Rausch zu haben, und nicht dieses Ranzprodukt.“

    -Auszug aus einer Unterhaltung über das iPhone und dessen Vermarktung.
    Irgendwie hab' ich so das leichte Gefühl, dass kaum einer von euch wirklich versteht, warum das passiert, was passiert, oder?
    Die Regierung, das heißt, auch unsere Frau Kanzlerin, spielt eine essentielle Rolle. Sie repräsentiert das Land nach außen hin, d.h. auf ihrem Rücken trägt sie die Last eines ganzen Landes und steht folglich auch dafür. Wenn nun ein Freund einen Freund abhört, d.h. ein Land einen Repräsentanten eines Land bzw. dessen gewählten Repräsentanten, so ist dies in einer freundschaftlichen Beziehung definitiv nicht in Ordnung, da Freundschaft auf Vertrauen basiert. Hier zählt explizit die Rolle der Kanzlerin. Bestätigt wurde es aber dem Anschein nach nicht. Warum und ob tatsächlich eine Überwachung vorhanden war, bleibt, denke ich, noch abzuwarten. Individuen sind in ihrem Verhalten her potenziell durchaus gefährlich, was von Freunden im Normalfall nicht zu sagen ist und auf diese Möglichkeit wird durch die Datenauswertung reagiert. Individuen nehmen allerdings auch keine repräsentative Rolle für ein gesamtes Land ein. (Habe an dieser Stelle etwas Schwierigkeiten, das zu sagen, was ich sagen will :P)

    Genauso wenig ist es ungerechtfertigt, Naivität zu unterstellen, da es durchaus verständlich ist, dass zwei Freunde einander vertrauen. Warum spielt denn Diplomatie so eine große Rolle? Um über dieses dämliche Länder-Denken hinwegzusehen und internationale Zusammenarbeit anzustreben, utopisch, weil es immer Leute gibt, die nicht mitmachen, aber ein in gewissen Grenzen umsetzbares Ziel.
    Dass dieser von den Medien, die zum Großteil nur das aufbauscht, was der nicht reflektierende Bürger sagt, aufgepeitschte Wirbel um die Datenüberwachung so auf Intoleranz beim Bürger stößt, ist verständlich, aber unter der Voraussetzung, dass die Überwachung auf freundschaftlicher Beziehung basiert, ist diese dem Schutz des Volks gewidmet, nicht der Überwachung, wie es dramatisiert wird. Man sollte sich eher die Frage stellen, warum man sich selbst oder wen man in Gefahr sieht, bevor man selbst ein Urteil fällt.
    Merkel Egoismus vorzuwerfen ist etwas, das kann ich so nicht unterschreiben, da es in einer komplett anderen Relation steht, als die Überwachung von Bürgern.

    Ich denke, dass die Überwachung unter der validen Voraussetzung und gemäßigten Grenzen durchaus ihren Sinn und Zweck hat. Falls oder sobald übertrieben wird, missbillige ich dieses Verhalten. Ebenso missbillige, aber verstehe ich auch, dass ich nicht weiß, welche Daten von mir als Individuum gespeichert werden.
    Meinungen sind allerdings verschieden und ich respektiere auch andere Meinungen, aber ich bitte darum, Meinungen immer auf einer gerechtfertigten Basis und auf einer möglichst objektiven Anschauung unter Einbezug mehrerer Argumente zu bilden.

    Gruß
    ~blaze~
    @~blaze~: Dazu muss man aber auch noch sagen: Es sollte für die Politiker absolut nichts neues sein, dass sie ausspioniert werden. Das war schon vor Ewigkeiten so, weshalb man damals auch schon versucht hat in den höheren Ämtern nur noch verschlüsselt zu kommunizieren. Aber mit dem 'Verrat' der Freundschaft hast du schon Recht - nur bin ich mir auch relativ sicher, dass die ganzen anderen Geheimdienste - vermutlich auch der BND - das Gleiche oder Ähnliches macht :D Anscheinend haben Bündnispartner und "gute Freunde" heutzutage keinen wirklichen Wert mehr in der Gesellschaft :/
    Vermutungen sind halt eine schlechte Argumentationsbasis. Es ist wichtig, dass man erkennt, was wirklich so ist und was man jemandem unterstellt. Insbesondere der deutschen Justiz - mit Ausnahmen - traue ich durchaus eine moralisch vollständig korrekte Haltung zu. Der BND ist an die deutschen Gesetzte gebunden und ich denke, dass er seine Freunde nicht überwacht. Die internationale Zusammenarbeit bei der Überwachung ist auch auf kooperativer Basis fundiert. Die USA bspw. würde seine Bündnispartner und wohl auch andere Länder darüber informieren, wenn ein terroristischer Akt oder dergleichen stattfinden sollte.

    Gute Freunde haben keinen Wert, wenn man den Wert nicht wert zu schätzen weiß. Die Argumentation, dass andere keine guten Freunde sind und man selbst daher auch kein guter Freund sein muss, ist zu verwerfen. Es ist quasi ein Teufelskreis (= Endlosrekursion!), wenn man ihn nicht durchbricht. Viele utopische Anschauungen sind durch die Unterschiede in den Meinungen von Personen manifestiert, häufig auch in mangelnder Reflexion oder fehlender Integration. Daher finde ich auch, dass die Vorgehensweise "Schaden statt Diplomatie" nur zu Schaden führen kann und zwar auf beiden Seiten. Wenn ein Land Diplomatie ablehnt, verursacht es damit Schaden, aber jede solche Aktion führt eben auch zur Reaktion.

    Es mit bekannten Überwachungssystemen zu vergleichen, halte ich für unangebracht. Hier geht es nicht darum, Meinungen zu unterdrücken, um die "Obrigkeit" zu schützen und die Missachtung der jetzigen Verfassung durchzusetzen, sondern darum, jedes Individuum, welches durch terroristische Akte bedroht ist, vor diesen zu schützen.

    Gruß
    ~blaze~
    Nur, wenn man das Ziel als utopisch abstempelt. Viele tatsächlich erreichte Ziele entspringen einer anfänglichen Utopie, auch wenn diese nicht komplett so umgesetzt wurde. Warum sollten die USA denn eine Feindrolle einnehmen? In meinen Augen wäre das Blödsinn. Es zählt vielmehr das internationale Miteinander, als die kleinen Streitpunkte als potenziell gefährlich für die Beziehung anzusehen.
    Warum ist denn kein Aufbrausen durch unsere Regierung gegangen, als die Überwachung (offiziell) bekannt wurde? Das lag daran, dass Deutschland und die USA ein Miteinander anstreben. Warum die USA entsprechend das Mobiltelefon von Regierungsmitgliedern überwachen, ist für mich in einer freundschaftlichen Beziehung nicht klar ersichtlich, aber deshalb gleich so einen wahnsinnigen Trubel drum machen ist einfach irrational, meiner Meinung nach.

    Gruß
    ~blaze~
    Mit Totalüberwachung von einer Seite ist keine Freundschaft möglich. Vielleicht gelten zwischen Ländern da auch andere Verhältnisse, was "Freundschaft" angeht, aber wenn man sich mal das bisher bekannt gewordene Ausmaß ansieht, dann stelle ich das mal gelinde infrage.

    Kann ja auch sein, dass das völlig normal ist und ich mich jetzt nur vollkommen subjektiv in meinen Grundrechten verletzt fühle, wenn man bei der NSA meine letzten Partybilder, auf denen ich mich heftigst abgeschädelt habe, zum Zwecke der Terrorismusabwehr speichert und wer weiß wie lange aufhebt. Wer garantiert mir die Sicherheit dieser ganzen Daten, was mit ihnen passiert, ob und wann sie gelöscht werden? Und so weiter und so fort...
    „Was daraus gefolgert werden kann ist, dass jeder intelligentere User sein Geld lieber für Bier ausgibt, um einen schönen Rausch zu haben, und nicht dieses Ranzprodukt.“

    -Auszug aus einer Unterhaltung über das iPhone und dessen Vermarktung.

    ~blaze~ schrieb:

    Warum sollten die USA denn eine Feindrolle einnehmen?

    Wenn ich nicht an eine Freundschaft glaube, dann heißt es nicht, dass es automatisch eine Feindschaft ist. "Wer nicht für uns, ist gegen uns"-Zeiten sind doch vorbei, oder?

    Ich glaube eher an die Natur des Menschen, an "Jeder ist sich der Nächste"-Mentalität, gerade unter Politikern, gerade zwischen Regierungen...
    Ich persönlich finde solches Verhalten absolut rechtswidrig. So eine totalitäre Überwachung führt doch zu Nichts, zumindest nichts Gutem. Das wird auch nichts so bleiben, entweder da spricht mal jemand ein Machtwort oder es wird extrem ausarten. Leute ohne Beweise verhaftet werden, vielleicht auch ohne Verhaftung verurteilt werden. Ich möcht' ungern noch weiter denken, dass bereitet mir schon Unbehagen :S
    Zwischen Freund- und Feindschaft ist klar ein Unterschied, aber erst bei Feindschaft spielen die Datensammlung und Spionage eine solch gefährliche Rolle, da sie dann nicht mehr dem Schutz von Individuen dient.

    Nochmal @Gonger96: Spekulationen oder auf Geschichte fundierte Berichte sind häufig nicht für eine zukunftsbezogene Diskussion sprechend. Sie dient ja nicht der Überwachung der Meinung von Individuen - abgesehen von terroristischen Zielen - sondern dem Schutz genau dieser. Damit ist das ganz schlechtes Referenzmaterial.

    Gruß
    ~blaze~
    Das schon, aber die Basis ist eine vollkommen andere. Wir leben in keiner Diktatur (ja, dem ist so, nicht nur schöne Worte!) und unser heutiges System ist auf etwas ganz anderes basiert. Zudem sind die internationalen Beziehungen eben diplomatischer, freundschaftlicher Natur und kein provisorisches "wird schon was werden, wenn nicht, Mist!".

    @sonne75: lies nochmal genau, was ich geschrieben habe. Das ist mir durchaus bewusst, aber lediglich Feindschaft oder - unter unmoralischer Handhabung - Abneigung führen zu einer Gefährdung durch das Material.

    Gruß
    ~blaze~
    Man versucht die Beziehungen diplomatisch zu halten, aber wenn ein Staat hinterrücks einen Anderen ausspioniert, zeigt dieser ein Misstrauen gegenüber dem Anderen. Ganz ohne Vertrauen kann man sich jedoch nicht in Diplomatie vereinigen, geschweige denn in Freundschaft.